Vaskuläre Malformationen sind angeborene Fehlbildungen des Gefäßsystems. Unbehandelt persistieren sie in der Regel ein Leben lang. Vaskuläre Malformationen können je nach Lage und Größe zu unterschiedlichen Beschwerden führen, wobei kleinere tiefgelegene Läsionen häufig lange klinisch unbemerkt bleiben.

Nach der International Society for the Study of Vascular Anomalies, ISSVA unterscheidet man grundsätzlich zwischen vaskulären Tumoren und vaskulären Malformationen.

Bei vaskulären Malformationen unterscheidet man grundsätzlich kapilläre, lymphatische, venöse, arteriovenöse Malformationen, sowie die arteriovenöse Fistel. Sie können aus einem einzigen Gewebetyp (’simple‘) oder aus mehreren Gewebetypen (‚combined‘) bestehen.

Die Symptome vaskulärer Malformationen hängen von der Art und Lage ab. Kleine, in der Muskulatur gelegene venöse Malformationen können lange unerkannt und symptomlos bleiben, während AV-Malformationen fast immer symptomatisch werden und Schmerzen, sowie in fortgeschrittenen Stadien Blutungen, Ulzerationen und ischämisch bedingte Nekrosen verursachen können. Bei kapillären Malformationen steht meist der kosmetische Aspekt im Vordergrund.

Die Behandlung vaskulärer Malformationen erfordert eine spezialisierte Expertise und eine in höchstem Maße individualisierte Therapie.

Mögliche Behandlungsoptionen umfassen verschieden Formen der Embolisation, der Laserablation, und gelegentlich chirurgischen Entfernung. Die allermeisten Gefäßfehlbildungen können und sollten interventionell-radiologisch behandelt werden. Meistens sind mehrere Eingriffe erforderlich, welche immer das Ziel der Verbesserung der Lebensqualität haben. Eine vollständige Entfernung bzw. endgültige Therapie ist nur selten bei sehr kleinen Fehlbildungen möglich.

Die Behandlungsindikation hängt vom Gewebetyp ab. Bei venösen und lymphatischen Malformationen und deren Mischformen steht die Symptomlinderung im Vordergrund. Das grenzüberschreitende Wachstum von AV-Malformationen macht eine Behandlung häufig zwingend erforderlich, welche im besten Fall aus interventionell-radiologischen Embolisationen und, sofern technisch möglich, anschließender chirurgischer Resektion besteht.


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