Ein 35-jähriger Mann stellte sich in unserer Ordination mit einer lang anhaltenden Geschichte von wiederholt auftretenden Blutungen an der linken Hand vor. Der Patient gab regelmäßig auftretende moderate Schmerzen an. Des weiteren traten seit etwa einem Jahr regelmäßig Blutungen auf.

Am linken Daumen und Zeigefinger zeigte sich eine deutliche rötlich-bläuliche Verfärbung und Schwellung. Des weiteren war eine Pulsation zu tasten, vor allem am Daumen. Somit bestand der Verdacht auf eine AV-Malformation.

Die hochauflösende Ultraschalluntersuchung bestätigte diesen Verdacht. Zur präoperativen Planung wurde eine dynamische MR-Angiografie angefertigt. Des weiteren eine digitale Subtraktionsangiografie, um die Versorgung der Malformation und vor allem den Bezug zum Hohlhandbogen darzustellen.

Für eine Behandlung kommt in erster Linie eine interventionell-radiologisch durchgeführte Embolisation der AV-Malformation mit EVOH in mehreren Schritten in Frage. Anschließend sollte eine möglichst vollständige Resektion der Läsion mit anschließender Lappenplastik erfolgen.

Die Embolisatiion an Fingern und Zehen birgt auf Grund des Gefäßcharakters einer Endstrombahen immer das Risiko einer Zunahme der bereits bestehenden Minderversorgung des Strahls. Besonders gut lässt sich anhand der Angiografie erkennen, dass die Malformation bereits im Begriff ist, auf den dritten Strahl überzugreifen, in dem sie die dessen Versorgung über die A. ulnaris nützt. Essentiell für die erfolgreiche Behandlung ist daher die vollständige Unterbrechung dieser Verbindung, um den dritten Strahl zu erhalten. Wie geplant ist die Embolisation bei diesem Patienten in mehreren Schritten erfolgt. Nach drei Embolisationssitzungen wurde eine weitgehende Resektion des Weichteilmantels des ersten und zweiten Strahls durchgeführt und für drei Wochen eine Muffplastik angelegt.

 


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