Die ISSVA (International Society for the Study of Vascular Anomalies)-Klassifikation unterscheidet zwei Hauptkategorien von vaskulären Anomalien:

  • Vaskuläre Tumoren: Hierzu gehören Hämangiome, die in der Regel schnell wachsen und sich in den ersten Lebensmonaten manifestieren. Sie erreichen oft eine maximale Größe, bevor sie schrumpfen und schließlich verschwinden. Sie sind in der Regel durch ein hohes Maß an Neovaskularisation und Zellproliferation gekennzeichnet.
  • Vaskuläre Malformationen: Diese sind angeborene Gefäßanomalien und umfassen venöse, lymphatische, arteriovenöse und kapilläre Malformationen. Im Gegensatz zu Hämangiomen liegt hier kein überschießendes Gewebewachstum vor, sondern eine Störung der Zellarchitektur. Neben Fehlbildungen, welche nur aus einem Gefäßtyp bestehen, kommen häufig Malformationen aus mehreren Gewebtypen vor. Vaskuläre Malformationen können durch eine Veränderung der Gefäßstruktur und eine ungleichmäßige Gefäßverteilung gekennzeichnet sein. Der Zeitpunkt des Auftretens bestimmt maßgeblich die Beteiligung unterschiedlicher Gefäßtypen sowie die räumliche Verteilung.

Der wichtigste Grund für die Unterscheidung zwischen Hämangiomen und vaskulären Malformationen liegt in ihrer Behandlung. Hämangiome können in der Regel ohne Behandlung verschwinden sowie mit Medikamenten oder Lasertherapie behandelt werden. Gefäßfehlbildungen sind oft schwerer und langwieriger zu behandeln.


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