Viele Patientinnen und Patienten leiden unter Gelenksschmerzen, die auf chronische Entzündungsprozesse im Gelenk, der Gelenkskapsel oder dem Sehnen- und Bandapparat zurückzuführen sind. Neben der medikamentösen Schmerztherapie, der physikalischen Therapie und schließlich dem künstlichen Gelenk steht mit der Gelenkembolisation nun ein neues Verfahren zur Behandlung zur Verfügung. Die Gelenkembolisation wird üblicherweise bei Patienten angewendet, bei denen konservative Behandlungsmethoden wie Schmerzmedikamente, physikalische Therapie oder Injektionen nicht ausreichend wirksam sind. Der Eingriff erfolgt durch einen minimalinvasiven Gefäßzugang (wie bei einer Gefäßdehnung oder einem Herzkatheter), mit dessen Hilfe ein Katheter in das betroffene Gefäß eingeführt wird. Anschließend werden Partikel oder ein Medikament in den erkrankten Bereich eingespritzt und die übermäßig ausgebildeten Gefäße damit vorübergehend blockiert. Hierdurch kommt es zu einer Abnahme der Entzündungsreaktion der Gelenkskapsel.
Was Sie wissen müssen:
- Wir bieten das Verfahren der Gelenkembolisation an.
- Erkrankungen: Gelenksschmerzen, Arthrose, Tendinopathie, Frozen Shoulder
- Eingriff: minimal-invasiv, Einspritzung ins Gelenk
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Bei welchen Erkrankungen kann eine Gelenkembolisation helfen?
Arthrose
Die Arthrose (degenerative Gelenkerkrankung) ist durch den Abbau des Gelenkknorpels gekennzeichnet. Dies führt zu einer chronischen Reizung und Entzündung des umgebenden Gewebes, zu Sklerosen der Gelenksflächen und später zu Abstützreaktionen des Knochens, den sogenannten Osteophyten. Die genauen Ursachen der Arthrose sind nicht vollständig geklärt, aber Risikofaktoren können das Alter, genetische Faktoren, Übergewicht, Verletzungen, Überbeanspruchung des Gelenks und andere Erkrankungen wie Diabetes und Gicht sein. Wenn gelenkerhaltende Maßnahmen, wie Gewichtsreduktion, Schmerzmedikamente, physikalische Therapie und operative Therapie, wie der teilweise oder vollständige Ersatz des Gelenks durch eine Prothese nicht mehr helfen, kann eine Gelenkembolisation eine Besserung der Beschwerden bewirken.
Tendinopathie
Unter Tendinopathie versteht mein eine chronische degenerative Veränderung einer oder mehrere Sehnen im Bereich eines meist großen Gelenks. Tendinopathien treten häufig am Schultergelenk an der der so genannten Rotatorenmanschette auf sowie an der Achillessehne und im Bereich des Kniegelenks an der Patellarsehne (Patellaspitzensyndrom) und der Quadricepssehne. Tennisellbogen und Golferellbogen sind weitere Beispiele für Tendinopathien.
Schleimbeutelentzündung (Bursitis)
Schleimbeutel sind kleine, mit Flüssigkeit gefüllte Taschen, die sich in der Nähe von Gelenken befinden. Sie dienen dazu, Reibung zwischen Sehnen, Muskeln und Knochen zu reduzieren und die Bewegung zu erleichtern. Wenn Schleimbeutel gereizt oder entzündet sind, kann dies zu Schmerzen und Bewegungseinschränkungen führen. Dabei spricht man von einer Bursitis.
Postoperative Schmerzsyndrome
Bei einem Teil der Patienten bestehen nach Gelenkoperationen (z.B. künstliches Kniegelenk) weiterhin Beschwerden. In diesen Fällen kann eine Gelenkembolisation der betroffenen Abschnitte zu einer deutlichen Besserung führen.
Frozen Shoulder
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Wann ist eine Gelenksembolisation die geeignete Methode zur Behandlung der Arthose oder Tendinopathie?
Wenn Sie unter chronischen Gelenksschmerzen leiden, ist die Ursache oft eine Arthrose oder eine krankhafte Sehnenveränderung (Tendinopathie), die durch wiederholte Überlastung entsteht. Übliche Behandlungsmethoden für diese Erkrankungen sind eine medikamentöse Schmerztherapie sowie eine physikalische Therapie. In weit fortgeschrittenen Stadien der Arthrose war bisher oft das künstliche Gelenk die einzige Option. Sowohl bei der Arthrose als auch bei der krankhaften Sehenveränderung bilden sich im Rahmen des Entzündungsprozesses krankhaft vermehrte Gefäße. Die vermehrte Durchblutung fördert im fortgeschrittenen Stadium die rasche Schmerzreaktion des Gelenks auf Belastung. Mit der Gelenkembolisation steht nun eine dauerhaft schmerzlindernde Methode zur Verfügung, die diese krankhaft vermehrten Gefäße verschließt und so der entzündungsbedingten Durchblutungssteigerung entgegenwirkt. Sie kommt vor allem für Patienten in Frage, bei denen die medikamentöse Schmerztherapie einer krankhaften Sehnenveränderung nicht ausreicht, oder im Fall der Arthrose eine offen durchgeführte Gelenksoperation zu belastend wäre. Wenn folgende Symptome auf Sie zutreffen, ist eine Gelenkembolisation möglichweise eine geeignete Behandlungsmethode:
- Schmerzen im betroffenen Gelenk, die sich bei Belastung oder Bewegung verschlimmern und in Ruhe abklingen können
- Ruheschmerz des betroffenen Gelenks
- Schmerzen beim Drücken in gelenksnahen Bereichen
- Das Gelenk fühlt sich im Seitenvergleich wärmer an
- Schwellung oder sichtbare Verformung des Gelenks
- Steifigkeit des betroffenen Gelenks insbesondere am Morgen oder nach längerer Ruhephase
- Knirschen oder Knacken des Gelenks, wenn es bewegt wird
- Wetterfühligkeit des Gelenks
- Chronisch ziehende Schmerzen im Randbereich des Gelenks
- Eine Schwäche in den Muskeln, die den betroffenen Bereich umgeben, insbesondere bei längerer Inaktivität
Was sind die Voraussetzungen für den Eingriff?
- Ihre Situation sollte zuvor orthopädisch fachärztlich abgeklärt sein.
- Alle üblichen konservativen Maßnahmen, wie z.B. Physiotherpie und Infiltrationen sind bereits ausgeschöpft
- Sie leiden bereits seit mindestens sechs Monaten an Gelenkeschwerden.
- Es liegt keine Gelenksinfektion vor.
- Es bestehen keine anderweitig gut behebbare Ursachen für Ihre Beschwerden
Wenn diese Voraussetzungen erfüllt sind, erhalten Sie bei uns eine genaue gefäßmedizinische Abklärung über die Machbarkeit des Eingriffs. Etwaige Voruntersuchungen werden durch uns verordnet.
Wie lange wirkt die Therapie?
Der technische Embolisationseffekt ist nur passager, das bedeutet, dass sich verschlossene Arterien bald wieder erholen. Der Therapieeffekt hält jedoch erfahrungsgemäß meherere Monate bis Jahre. Danach kann der Eingriff unter Umständen wiederholt werden.
Wie lange dauert der Eingriff, brauche ich eine Nakrose?
Der Eingriff erfolgt in örtlicher Betäubung und dauert etwa eine Stunde. Dadurch kann diese Therapie auch Patienten angeboten werden, bei denen eine Narkose nicht sicher möglich ist.
Wir bieten Ihnen eine exakte Abklärung Ihrer Beschwerden
Sie möchten wissen, ob eine Gelenkembolisation für Sie in Frage kommt? Wir beraten Sie sehr gerne in unserer Praxis in 1180 Wien!