Das Beckenvenensyndrom ist eine häufige Gefäßerkrankung, die vor allem Frauen betrifft. Etwa bei einem Drittel der Frauen mit chronischen Unterbauchschmerzen liegt ein Beckenvenensyndrom zugrunde. Der englische Begriff Pelvic Congestion Syndrome beschreibt bereits die Ursache dieser Erkrankung, nämlich ein behinderter Abfluss des venösen Blutes aus dem kleinen Becken. Erfahren Sie in diesem Artikel Wissenswertes über die Definition, Diagnostik und Therapie des Beckenvenensyndroms.

Ursachen

Das Beckenvenensyndrom ist eine Erkrankung, bei der der Abfluss des venösen Blutes aus dem kleinen Becken behindert ist. Die Ursache ist eine erweiterte innere Beckenvene oder Eierstockvene, die venöses Blut nicht mehr aus dem kleinen Becken ableitet, sondern sogar aus anderen Körperbereichen zuführt. Hierdurch kommt es zu einer Stauung des Blutes, die sich vor allem durch chronische Schmerzen bemerkbar macht. Auch durch Veränderungen während einer Schwangerschaft oder einer Operation im Beckenbereich kann ein Beckenvenensyndrom ausgelöst werden.

Diagnostik

Erste Hinweise für das Vorliegen eines Beckenvenenyndroms ergeben sich beim Arztgespräch. Typisch für das Beckenvenensyndrom sind chronische Schmerzen im Unterleib, die seit zumindest sechs Monaten bestehen und andere Ursachen bereits ausgeschlossen wurden. Des weiteren bestehen häufig Schmerzen beim Geschlechtsverkehr. Im Rahmen des Beckenvenensyndroms treten gehäuft Hämorrhoiden und Krampfadern an den Schamlippen oder auch an den Oberschenkeln, vor allem links, auf. Wenn die Beschwerdensymptomatik passt, ist der nächste Schritt eine Ultraschalluntersuchung des Bauches und eventuell der Beinvenen und des äußeren Genitals. Ergänzend ist gelegentlich eine spezielle Form der Magnetresonanztomgrafie sinnvoll, die sogenannte MR-Angiografie. Damit lassen sich die Abflussverhältnisse besonders gut darstellen. Aber auch bei einer konventionellen Computertomografie (CT) ist eine Erweiterung der Beckenvenen ein häufiger Zufallsbefund. Schließlich lässt sich die Erkrankung mit Hilfe der Angiografie beweisen und auch sehr gut behandeln.

Therapie

Die Therapie des Beckenvenensyndroms hängt von der Ursache und dem Schweregrad der Erkrankung ab. Ein Therapieversuch mit konventionellen Schmerzmitteln ist in jedem Fall sinnvoll. Wenn damit keine Linderung eintritt, ist eine Verödungstherapie zu überlegen. Bei der Verödungstherapie werden Drahtspiralen und ein Verödungsschaum, wie man ihn zur Krampfaderbehandlung an den Beinen verwendet, in die erkrankte Beckenvene bzw. Eierstockvene (meist links) eingespritzt und diese damit verschlossen. Damit wird der in das kleine Becken fehlgeleitete Blutfluss unterbunden und die Beschwerden bessern sich rasch. Sie möchten mehr über die Behandlungsmöglichkeiten des Beckenvenensyndroms wissen? Wir beraten Sie in unserer Praxis in 1180 Wien gerne!


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