Vulvavarikose & Krampfadern Schamlippe
Vulvavarikose
Krampfadern an den Schamlippen kommen häufig vor. Jede fünfte bis sechste Frau ist davon betroffen. Die Erkrankung ist durch krankhaft erweiterte Venen in den Schamlippen gekennzeichnet. Die Vulvavarikose kann isoliert vorkommen oder im Zusammenhang mit anderen Venenerkrankungen auftreten, die eine venöse Abflussbehinderung des Blutes in den Bauchraum verursachen, wie z.B. das Beckenvenensyndrom. Aber auch als Folge eines May-Thurner-Syndroms ist eine Varikose der Schamlippen möglich. Aufgrund physiologischer Umstände sind insbesondere gebärfähige Frauen betroffen. Mehrfachschwangerschaften erhöhen das Risiko für diese Art der Krampfadern im Intimbereich, wie auch für das Beckenvenensyndrom.
Die Vulvavarikose kann klinisch stumm, also unauffällig und beschwerdefrei, bleiben, verursacht jedoch mitunter auch starke Beschwerden, die auf den Dehnungsreiz der vermehrt gefüllten Venen zurückzuführen sind. Aufgrund der verminderten Fließgeschwindigkeit des Blutes kommt es häufig zu Thrombosen dieser Venen, die besonders schmerzhaft sind, wenn auch nicht gefährlich.
Behandlungsmethoden unserer Praxis in Wien
- Diagnostik und Behandlung der zugrundeliegenden Ursache
- Ultraschallgezielte minimal-invasive Schaumverödungstherapie
- Endovenöse Lasertherapie in sehr ausgeprägten Fällen
Fakten: Verödungstherapie
Eingriff: minimal-invasiv (Praxis oder Klinik)
Dauer: ca. 60 Minuten
Arbeitsfähig: grundsätzlich sofort, gelegentlich nach einigen Tagen
Endresultat: rasche Abnahme der Beschwerden, gelegentlich über mehrere Wochen
Ist die Vulvavarikose gefährlich?
Die Vulvavarikose ist unangenehm, aber letztlich nicht gefährlich. Gelegentlich treten Thrombosen auf, wie sie auch bei venösen Gefäßfehlbildungen vorkommen. Bei wiederholten Thrombosen entstehen häufig Venensteine (so genannte Phlebolithen). Eine operative oder interventionelle Behandlung der Vulvavarikose ist in den meisten Fällen nicht zwingend erforderlich und orientiert sich an den Beschwerden der Frau.
Wie wird die Vulvavarikose diagnostiziert?
Von außen ist eine Vulvavarikose durch bläulich durchschimmernde Venen zu erkennen, welche oft nur die „Spitze des Eisbergs“ kennzeichnen. Die Tiefenausdehnung ist am besten durch eine Ultraschalluntersuchung erkennbar. Um ein Beckenvenensyndrom oder ein May-Thurner-Syndrom als Ursache ausschließen zu können, ist in jedem Fall ist eine weitere Abklärung mittels MRT (Magnetresonanztomografie) oder CT (Computertomografie) des Bauchraumes notwendig. Dabei werden die venösen Gefäße im Bauchraum vollständig dargestellt, um die Flussverhältnisse nachvollziehen zu können. Insbesondere die Eierstockvenen (V. ovarica) und die Arterien und Venen im kleinen Becken sind dabei besonders wichtig.
Wie erfolgt die Behandlung der Vulvavarikose?
Die Behandlung der Vulvavarikose sollte – wenn immer möglich – an der Ursache ansetzen. Kann ein Beckenvenensyndrom oder May-Thurner-Syndrom als Ursache nachgewiesen werden, wird eine entsprechende Therapie dieser Erkrankung zuerst durchgeführt.
Kann eine Ursache im Bauchraum ausgeschlossen werden, ist die schonendste Behandlung der Vulvavarikose eine Schaum- oder Laserverödung. Diese Technik ist der Verödungsbehandlung von Krampfadern der Beine sehr ähnlich. Dabei wird entweder eine Flüssigkeit oder ein Verödungsschaum injiziert oder in sehr ausgeprägten Fällen das Gewebe durch Einsatz einer endovenösen Lasertherapie verödet. Beide Techniken werden in Dämmerschlaf oder Vollnarkose durchgeführt.
Gibt es Behandlungsrisiken?
Die Therapie ist minimal-invasiv, das bedeutet, dass kein Schnitt ins Gewebe erfolgt. Dennoch bleiben geringe Risiken, die je nach der gewählten Behandlungsmethode variieren. Insgesamt können jedoch sowohl die Schaumverödung als auch die Laserverödung von innen als sehr sichere Verfahren angesehen werden.
Welche Erfolgsaussicht hat eine Behandlung?
Wenn die Ursache adäquat behandelt ist, bestehen sehr gute Erfolgsaussichten. Dabei steht die Beschwerdelinderung im Vordergrund. Gelegentlich sind wie auch bei der Behandlung von Gefäßfehlbildungen mehrere Behandlungen erforderlich, um zu einem akzeptablen Ergebnis zu kommen.
Was passiert nach der Behandlung?
In der ersten Zeit nach der Behandlung ist es wichtig, alles, was zu vermehrter Venenfüllung im kleinen Becken beiträgt, zu vermeiden. Dazu gehören z.B. warme Bäder, Heben schwerer Lasten, langes Stehen und Sitzen. Häufig nehmen die Beschwerden kurz nach der Behandlung noch für einige Tage zu, weshalb eine Schmerztherapie erforderlich ist. In Folge der Therapie können sich tastbare Verhärtungen und Stränge bilden, welche noch einige Wochen bis Monate Beschwerden verursachen können, auch wenn die Behandlung technisch erfolgreich abgeschlossen werden konnte.
Dr. Wolfgang Matzek
Dr. Wolfgang Karl Matzek ist Facharzt für Radiologie, mit Schwerpunkt Interventionelle Radiologie. Er ist Spezialist für Gefäßerkrankungen bei Erwachsenen und Kindern und steht seinen Patientinnen und Patienten in seiner Ordination in 1180 Wien als Wahlarzt zur Verfügung. Mehr erfahren