Schilddrüsenknoten Ultraschall (Sonographie)

Schilddrüsenknoten

Die Schilddrüse ist eine kleine, schmetterlingsförmige Drüse, die im vorderen Halsbereich unterhalb des Kehlkopfes liegt. Sie produziert wichtige Hormone, die eine essenzielle Rolle bei der Regulierung des Stoffwechsels, der Herzfrequenz und der Körpertemperatur spielen und für unser Wohlbefinden wichtig sind. Eine Über- oder Unterfunktion hat für den Betroffenen oft deutliche, im Alltag spürbare Auswirkungen. Da diese Veränderungen schleichend auftreten, bleiben sie aufgrund der unspezifischen Symptome gelegentlich länger unerkannt. Manchmal bilden sich in der Schilddrüse Knoten, die entweder gutartig oder bösartig sein können.

Behandlungsangebote unserer Praxis in Wien

  • Routine-Ultraschalluntersuchung
  • Kontrolle von Knoten und anderen Schilddrüsenauffälligkeiten, wie M. hashimoto (Autoimmunthyreoiditis)
  • Schilddrüsenpunktion (Biopsie; Feinnadelaspiration, FNA)
  • Beratung

Fakten: Schilddrüsenuntersuchung

Methode: Ultraschall
Dauer: ca. 20 bis 30 Minuten (inkl. Beratungsgespräch)

Was sind gutartige Schilddrüsenknoten?

Gutartige Schilddrüsenknoten sind Wucherungen von Schilddrüsengewebe, die sich innerhalb der Schilddrüse bilden können. Diese Knoten sind in der Regel harmlos und führen nicht zu Krebs. Gutartige Schilddrüsenknoten treten häufiger bei Frauen auf und werden oft zufällig bei einer Routineuntersuchung entdeckt.

Gutartige Schilddrüsenknoten

Es gibt verschiedene Arten gutartiger Schilddrüsenknoten, die je nach Art des Zellwachstums und der Zusammensetzung des Knotens unterschieden werden. Hier sind einige der häufigsten Arten von gutartigen Schilddrüsenknoten:

  • Kolloidale Knoten: Diese Knoten bestehen aus Schilddrüsengewebe und Kolloidmaterial und sind normalerweise gutartig. Sie können jedoch zu einer Vergrößerung der Schilddrüse führen und Symptome wie Schluckbeschwerden oder Atemnot verursachen.
  • Schilddrüsenzysten: Dies sind flüssigkeitsgefüllte Hohlräume innerhalb der Schilddrüse und sind normalerweise gutartig. Sie können jedoch manchmal groß werden und unangenehme Symptome verursachen.
  • Follikuläre Adenome: Dies sind Knoten, die aus Follikelzellen der Schilddrüse bestehen und normalerweise als gutartig eingestuft werden. Gelegentlich ist zur Sicherstellung der Gutartigkeit eine Biopsie erforderlich.
  • Knoten bei M. Hashimoto: Finden sich im Rahmen der Hashimoto-Thyreoiditis, einer Autoimmunerkrankung der Schilddrüse Knoten, haben diese gegenüber anderen Knoten ein vierfaches Entartungsrisiko.

Symptome gutartiger Schilddrüsenknoten

In vielen Fällen verursachen gutartige Schilddrüsenknoten keine Symptome und werden durch Zufall entdeckt, wenn eine Schilddrüsenuntersuchung durchgeführt wird. Große Knoten, welche einen gesamten Schilddrüsenlappen einnehmen, führen jedoch gelegentlich zu Symptomen wie Schluckbeschwerden, Atemnot oder ein Druckgefühl am Hals. Schilddrüsenknoten können auch Anzeichen einer Unter- oder Überfunktion der Schilddrüse sein.

Bösartige Schilddrüsenknoten

Bösartige Schilddrüsenknoten verursachen im Frühstadium bzw. wenn sie sehr klein sind, häufig keine Beschwerden. Um eine Vereinheitlichung und Vergleichbarkeit der Ultraschallbefunde zu erzielen, haben Fachgesellschaften ein Klassifikationssystem eingeführt.

Nach dem ACR-TIRADS Score wird die Bösartigkeit einer Struktur aus der Bewertung mehrerer Kriterien beurteilt. Bösartige Knoten können folgende Merkmale aufweisen, die im Ultraschall sehr gut erkennbar sind:

  • Zusammensetzung: Solide oder überwiegend solide Knoten können bösartig sein.
  • Hypoechogenität: Verdächtig sind Knoten, welche im Vergleich zum umgebenden Schilddrüsengewebe echoarm sind. Sie stellen sich am Bild dunkler dar als die Umgebung. Ausgenommen davon sind die häufig anzutreffenden Zysten.
  • Verhältnis Höhe/Breite: Gutartige Knoten sind häufig queroval bis rundlich. Knoten, die höher als breit sind, sind als verdächtig zu werten.
  • Unregelmäßige Umrandung: Unscharfe oder unregelmäßige Begrenzung spricht für Bösartigkeit (Malignität).
  • Mikrokalzifikationen: Kleinste Verkalkungen in einem Schilddrüsenknoten, die insbesondere mit hochauflösenden Ultraschallsonden (>15MHz) sehr gut beurteilbar sind, sind als verdächtig zu bewerten. Grobschollige Verkalkungen hingegen nicht.

Jeder dieser Ausprägung ist ein Punktewert zugewiesen. Aus der Summe der Punkte wird der ACR-TIRADS Score errechnet:

  • 0 Punkte: TR1, gutartiger Befund
  • 2 Punkte: TR2, unverdächtiger Befund
  • 3 Punkte: TR3, gering verdächtiger Befund; Folgeuntersuchung ab 15 mm, Schilddrüsenpunktion ab 25 mm
  • 4–6 Punkte: TR4: moderat verdächtiger Befund; Folgeuntersuchung ab 10 mm, Schilddrüsenpunktion ab 15 mm
  • >6 Punkte: TR5: hochverdächtiger Befund: Folgeuntersuchung ab 5 mm, Schilddrüsenpunktion ab 10 mm

Diagnostik der Schilddrüsenknoten

Schilddrüsenknoten werden durch eine Schilddrüsenuntersuchung (Bestimmung der Schilddrüsenlaborwerte und Ultraschalluntersuchung) kontrolliert. Wenn in der Ultraschalluntersuchung ein verdächtiger Befund zu erkennen ist, ist häufig eine Schilddrüsenbiopsie (Gewebeentnahme), die sogenannte Feinnadelaspiration (FNA), notwendig.

Wir verwenden in unserer Praxis den TIRADS-Score der amerikanischen Röntgengesellschaft.

Ein weiteres Verfahren Schilddrüsenknoten abzuklären, ist die Schilddrüsenszintigrafie. Dabei wird eine radioaktive Substanz (Technetium-Pertechnetat, Tc-99m) in eine Vene injiziert und deren Aufnahme der Substanz in die Schilddrüse mittels einer speziellen Kamera kontrolliert.

Behandlungsmöglichkeiten von Schilddrüsenknoten

Viele Betroffen fragen sich: Was tun bei Schilddrüsenknoten? Die meisten gutartigen Schilddrüsenknoten müssen nicht behandelt werden, es sei denn, sie verursachen Beschwerden. Die klassische Behandlung stellt die Operation dar, bei der meist die Hälfte der Schilddrüse entfernt wird, die den großen Knoten enthält. Weitere Behandlungsmöglichkeiten sind die Radiojod-Therapie im Fall überaktiver Schilddrüsenknoten oder die Hitzebehandlung der Schilddrüse, welche meist als Radiofrequenzablation oder Mikrowellenablation durchgeführt wird. Sind die Knoten klein und verursachen keine Symptome, wird eine regelmäßige Kontrolle und Überwachung mittels Labor- und Ultraschalluntersuchung empfohlen, um sicherzustellen, dass sie sich nicht verändern.

Bösartige Knoten werden, wenn möglich, operativ entfernt. Umfang und Technik der Operation hängt vor allem von der Knotengröße, der Art des Karzinoms sowie Beteiligung von Lymphknoten und dem Vorhandensein von Fernmetastasen ab.

Dr. Wolfgang Matzek

Dr. Wolfgang Matzek

Dr. Wolfgang Karl Matzek ist Facharzt für Radiologie, mit Schwerpunkt Interventionelle Radiologie. Er ist Spezialist für Gefäßerkrankungen bei Erwachsenen und Kindern und steht seinen Patientinnen und Patienten in seiner Ordination in 1180 Wien als Wahlarzt zur Verfügung. Mehr erfahren